Dienstag, 4. August 2015

Geruch der Träume

Ein Text in der Dark Mountain/Green für fm4 Wortlaut 2015 - Wild

Der Wind beginnt aufzufrischen. Das Herz beginnt Blut in die Beine zu pumpen. Beweglichkeit kehrt zurück. Langsam wieder das Gefühl. Ich fühle die Bewegung des Schlafbaumes. Rhythmisch wiegt der Baum zu der auffrischenden Brise am morgen. Der Geruchssinn beginnt einzusetzen. Will ich wirklich aus den Träumen der Vorzeit aufwachen? Viel schöner wäre es in der Traumwelt der Vorzeit zu verharren. Einen Traum eine Wahrheit und Realität die nur für alle gilt nur die Schachtler haben es verdrängt und vergessen. Sie sind hart und unsensibel geworden. Nur so ist es möglich für die Durchsichtigen in der Gefangenschaft der Vierecke zu leben. Sie hören nicht was die Winde uns allen zutragen. Sie spüren nicht wie alles schwächer wird die Bäume vom ihren Metall Schachteln erkranken die Flüsse keinen Platz mehr bieten für andere. Sie sehen nicht was wir in den Lüften merken. Keine Insekten mehr für unsere Brüder und Schwestern. Egal wo wir sind es ist überall zu spüren. Sie schmecken nicht die Fahlheit der Früchte aus den offenen Erden. Riechen nicht den Verfall aus dem ewigen Frost.
Ich sollte die Augen öffnen und die Sonne begrüßen und später die Träume mit den Meinen teilen. Ich fühle die Wärme des Frühlings in mir aufsteigen. Meine Schwingen haben jetzt genug Kraft
ich werde sie öffnen. Spüre wie die Wärme durch mich strömt und mir Kraft gibt.
Heute werden wir wieder einfache Nahrung bei den Futterstellen der Unfreien finden. Es ist gut wie viel für uns bleibt. Ein wenig davon verstecken und den Rest des Tages die warmen Aufwinde nutzen. Mich mit den Jungen messen an der Wärme die den glatten steinernen Wänden. Wir werden bis zur Dunkelheit mit den Winden spielen die Thermik der Sonnenstrahlen nutzen mit
den Unsrigen. Es geht los ich bin nervöser als sonst. Ist es der Duft aus dem Norden oder der Duft nach offener Erde? Es vibriert eine Emotion in uns, wir spüren etwas passiert. Wir gleiten von unserem Schlafbaum. Unter uns beginnen die Unfreien sich zu bewegen, gefangen in Ihren blitzenden Schachteln. Die künstlichen Sonnen blendeten diese Nacht wieder besonders. Nicht gut für unsere Brüder, es werden es dieses Jahr wieder weniger Insekten werden. Jedes Jahr wird alles immmer weniger, wir werden auch weniger, nur die Unfreien und Ihre Schachtel Herrscher werden mehr. Die Aufwinde und die Wärme der stehenden Stein Kisten helfen uns. Noch ein wenig und ich kann die Brisen am bewegenden Kisten Fluss nutzen. Ja gut ich spüre wie meine Flügel es nutzen können. Ich werde viel Kraft haben für unser Spiel nach dem Sammeln. Werde den Jungen meine Erfahrung zeigen können und weitergeben.
Diener der Vierecke treten aus Ihren Gefängnissen. Einer der noch nicht von einer Kiste gefangen ist. Er wackelt auf seinen kraftlosen Beinen neben den stillen Kisten entlang er wird vor den Kisten nicht flüchten können. Was tut er! Er blickt zu mir auf. Er sieht mir in die Augen. Warum tut er das? Wir waren zu laut. Haben uns zu aufgeregt über unsere Träume unterhalten. Er muss mich gehört haben. Muss einen der Träume aus der Vorzeit gehört haben. Die Träume die vom Immer aus dem Alles kommen. Er hat mich verstanden. Kann es sein? Nein die Freien sind alle weg. Keiner hört die Träume oder die Unsrigen mehr. Er blickt erneut zu uns auf. Vielleicht sollten wir hinunter und seine Träume aufnehmen. Es riskieren und in seine kalte Gedankenwelt einsteigen. Kann nicht sein es werden die üblichen Visionen sein. Die unfreien Träume handeln immer nur von anderen Unfreien und von Kisten und Schachteln. Sollen wir es wagen? Ihn in unser Bewusstsein aufnehmen. Ein Impuls, ja die Meinigen wollen seine Träume wissen, sie sollten noch frisch sein.
Ich spüre seinen Traum ich muss nur noch ein wenig näher. Von diesem Vorsprung müsste ich nahe genug sein. Gut ich kann ihn jetzt riechen seine Nähe spüren. Fast kein totes Wasser an ihm. Vielleicht ein Freier, einer der von der Wärme kommt? Mitten in der grauen Wüste, nein. Jetzt ich spüre es. Schließe meine Augen um den Geruch der Vision voll aufzunehmen.
Wiesen, Bäume, Blumen, Blätter, Insekten und viele sehr viele der Unsrigen in den
Lüften. Ich weiß sofort wir sind in der Vorzeit vor der Trennung der durchsichtigen Vielen von uns Allen. Die Luft ist erfüllt von Vibrationen des Frühlings von Flügelschlägen von Gerüchen und Geschmack. Die Insekten veranstalten ein wahres Konzert. Eine Symphonie von Gerüchen, Gerüchen und Farben. Der Freie scheint gerade aufgewacht zu sein. Er ist körperlich viel stärker als ein Unfreier, er scheint ein Wanderer aus der Wärme zu sein. Einer der vom Ursprung kommt. Die Ursprünglichen die Wanderer. Jeden Sommer in das kühle Reich. In das Flachland. Er schwingt sich aus seinem Nest und klettert seinen Schlafbaum hinunter. Am Boden angelangt beginnt er langsam los zu traben. Den Hügel hinunter vorbei an der großen Bison Herde die sich im Frühjahr Richtung ewigen Frost bewegt. Ich spüre der Boden er ist weich, kühl voller Vibrationen von den Allen. Trotz seiner Größe und Körperlichkeit sieht er nur knapp über das Gras. Ich spüre seinen Atem und sein starkes Herz seine sehnigen Muskeln. Spüre wie sein Schweiß und die Brisen seine Haut kühlen. Er beschleunigt und nimmt meine Brüder und Schwestern in den Lüften war. Viele aber sie wirken erregt. Der Freie führt es aber auf seine vergangen Nacht voller Rausch und Extase zurück. Er ist in der Tiefebene dort wo bald die Steinwüste der Unfreien sein wird. Er will zum blauen Fluss durch die Auen zu den alten Bäumen. Bäume so hoch wie die höchsten Steinschachteln und voller Leben. Ich spüre die Schwingungen von seinem Stock in der Hand. Jetzt schmecke ich auch was er holen will. Einen Flusskrebs und spüre genau wo er hinsteuert. Er weiß genau welche Steine er umdrehen muss um an das köstliche Mal zu kommen. Den Ersten wird er gleich essen und weitere den Seinen mitbringen. Die Freien sie sind stark brauchen kein Feuer und keinen Vorrat. Die Seinen werden auch bald aus dem Nest klettern. Milch und Blut von den Bisons holen. Sie sind auf dem Weg zurück in das Winter Quartier dort wo auch die Luftbewohner wandern wenn der Frost kommt. Sie werden genug Fisch, Früchte und Eier finden um die Wanderung genießen zu können. Die Kinder sind noch jung genug getragen zu werden. Nächstes Jahr werden sie in der Wärme bei den Alten bleiben wollen bald darauf alleine aufbrechen. Es kommt ein diffuses Gefühl hoch. Der Freie er nimmt den Geruch auf.
Ein seltener Geruch aber unangenehm. Der Geruch der Durchsichtigen vom Frost gebleichten. Die alles Vielen. Die auch im Winter beim blauen Fluss bleiben. Die aus dem Süden separierten und nicht mehr das Eine und Alles spüren. Zu dominant und zu gierig für den Ursprung. Haben sie entkommen lassen im Winter zurück gelassen. Sie machen aus allem Feuer. So können sie bleiben und die vielen Jungen bei sich lassen. Sie wandern nicht mehr weil sie zu schwach sind. Die Großen aus dem Frost sind schon nicht mehr. Nun suchen sie neue Gebiete alle wissen es. Sie können nicht mehr zurück zur Wärme. Die Wanderer nur die können noch mit der Sonne leben. Die Durchsichtigen sie riechen zu sehr und sind zu langsam. Am Meer eine zu leichte Beute für die Silber Nacken.
Der Ursprüngliche kniet nieder, er hält inne. Jetzt riecht er die Vielen. Sie haben den Rhythmus der Jahreszeiten durchbrochen. Diesmal sind es mehr, er spürt es, keine Vorhut keine Späher. Sie werden immer mehr. Es wird der Tag kommen und die Vielen werden überall sein. Die Wanderer, die Silbernacken und alle anderen werden weichen müssen. Die Durchsichtigen sie merken nicht wie sie alles ärmer und wärmer machen wenn sie die großen Herden töten. Der kalte Norden er muss ewig schlafen. Die Herden die nicht mehr sind sie träumen dort von der Ewigkeit. Sie nehmen es nicht wahr. Riechen nicht wie die Herden aus der Vorzeiten zurück kommen und alles von Ihnen wieder nehmen.

Zuviel ich atme aus schüttle mich kurz und steige in die Lüfte. Weg von der Vision aus der Vorzeit. Der Unfreie er weiß es, riecht die Verwesung der gefrorenen Herden aus den Vorzeiten, spürt die Auferstehung der Herden. Jetzt weiß es wieder einer der Vielen, der Durchsichtigen, der Unfreien sie werden bald gehen müssen. Das Gleichgewicht wird wieder hergestellt werden. Jetzt schnell zum Spiel mit dem Wind und der Wärme am glatten Fels.